Irene Berger – GESUND & FIT – Nr. 2/2024

Der männliche Beckenboden

Der männliche Beckenboden wird zunehmend enttabuisiert. Er erfüllt wichtige Funktionen wie die Unterstützung innerer Organe und die Kontrolle von Blasen- und Darmentleerung. Prostatabeschwerden bzw. Beckenbodenbeschwerden sind häufig und können durch Änderungen des Lebensstils sowie gezielte Übungen gelindert werden.

Die Funktion des männ­lichen Beckenbodens
Der männliche Beckenboden ist ein komplexes Netzwerk aus Muskeln, Bindegewebe und Nerven, das in Bezug auf den unteren Teil des Beckens wesentliche Aufgaben erfüllt. Dazu gehören die Unterstützung der inneren Organe wie Blase und Darm, die Kontrolle von Blasen- und Darmentleerung, die sexuelle Funktion sowie die Stabilisierung des Rumpfes.

Häufige Problematik
Eine der häufigsten Erkrankungen, die den männlichen Beckenboden beeinträchtigen können, sind Prostata­beschwerden, insbesondere bei Männern ab dem mitt­leren Alter.

Diese Beschwerden zeigen sich in verschiedenen Symptomen wie häufigem Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Nachtröpfeln, schwachem Harnstrahl, Schmerzen im Beckenbereich oder beim Wasserlassen sowie sexuellen Funktionsstörungen.

«Die männliche Beckenbodenmuskulatur gleicht einer Hängematte. Sie trägt und -unterstützt die Organe im unteren Beckenbereich. Das grün gefärbte Organ ist die Prostata, die am häufigsten Beschwerden bereitet. Durch bewusste Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur können Beschwerden gelindert werden.»

Medizinische Hilfe
Um Prostatabeschwerden zu behandeln oder zu lindern, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Kontaktieren Sie dazu Ihren Arzt!

Änderung des Lebensstils
Die lästigen Beschwerden können verhindert oder zumindest verbessert werden durch regelmässige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Gezielte Übungen zur Stärkung des Beckenbodens tragen ebenfalls dazu bei, die Symptome von Prostatabeschwerden zu lindern. Diese Übungen zielen darauf ab, die Muskeln im Beckenbodenbereich zu kräftigen und zu stabilisieren. Sie verbessern die Kontrolle über Blase und Darm und unterstützen die sexuellen Funktionen.

Als Beispiel eine sogenannte Kegelübung, die darauf abzielt, den männlichen Beckenboden zu stärken:

Beckenbodenkontraktionen

  • Setzen Sie sich bequem hin.
  • Spannen Sie die Muskeln um ­Ihren Anus und Ihre Genitalien an, als würden Sie versuchen, den Urinfluss zu stoppen.
  • Halten Sie die Anspannung während 5–10 Sekunden und ent­spannen Sie dann ebenso lange.
  • Wiederholen Sie diese Übung 10–15 Mal.

Führen Sie diese Übungseinheit 3-mal pro Tag durch. Wichtig ist, dass Sie das regelmässig tun. Beginnen Sie mit dieser einen Übung und Sie werden bald eine Verbesserung spüren. Viel Erfolg!