Ist langes Sitzen unser neuer Krebs?
Stellen Sie sich vor, Sie sind unterwegs zu einem Kino- oder Theaterabend. Sie drängen sich durch die Leute und wenn Sie an Ihrem Platz ankommen, steht dort ein Schild mit der Aufschrift «Sitzen ist tödlich». Die unbequeme Wahrheit: Langes Sitzen ohne Unterbrechung verkürzt die Lebensdauer.
Kann Sitzen wirklich so ungesund sein?
Schweizer sitzen pro Tag, je nach Beruf, sechs bis acht Stunden an ihrem Arbeitsplatz. Zählt man dann noch die sechs bis acht Stunden Schlaf dazu, in welcher der Körper auch inaktiv ist, sowie je eine Stunde zur Mahlzeitaufnahme und zwei Stunden Fernsehen oder Spielen am Computer, sind wir schon bei 15 bis 19 Stunden Inaktivität, die hauptsächlich im Sitzen oder Liegen umgesetzt werden.
Studien aus der Sporthochschule Köln zeigen auf, dass schon vier Stunden Sitzen täglich der Gesundheit schaden. Warum ist das so? Das eigentliche Problem ist, dass der Körper beim Sitzen in einen sogenannten Stand-by-Modus gerät. Das heisst, das Herz-Kreislauf-System fährt herunter, ebenso der Stoffwechsel. Die Sauerstoffaufnahme wird gedrosselt, die Atmung wird flacher und die Körperzellen werden somit nicht optimal versorgt. Dadurch wird auch der passive Bewegungsapparat geschont und verkümmert langfristig immer mehr.
«Bewegung ist ein ‹Grundnahrungsmittel›!
Nur wenn wir unseren Körper regelmässig mit körperlicher Anstrengung und Reizen füttern, wird er ausreichend versorgt. So, wie wir essen und trinken, müssen wir uns auch bewegen. Das Sitzen ist am Schluss das Dessert.»
Neben einem auf die jeweilige Person angepassten gesundheitsorientierten Fitness-programm sollte auch am Arbeitsplatz dem vielen Sitzen aktiv entgegengetreten werden. Gerade am PC empfiehlt es sich, stündlich kurze Bewegungspausen von ca. fünf Minuten einzulegen: Aufstehen, sich recken und strecken, Kniebeugen machen oder drei Etagen die Treppe hinauf- und wieder hinuntergehen. Es ist wichtig, dass sich in diesen kurzen Pausen die Atem- und Herzfrequenz erhöht und der Stoffwechsel in Gang kommt. Das wäre das Grundprogramm.
In der Freizeit gilt es dann, längere Trainingseinheiten in Angriff zu nehmen. Die WHO empfiehlt pro Woche knapp fünf Stunden mit längeren Bewegungseinheiten und Krafttraining. Am besten holen Sie sich Hilfe durch eine gut ausgebildete Fachkraft – zum Beispiel einen Fachmann oder eine Fachfrau Bewegung und Gesundheitsförderung EFZ – in einem durch den Fitness-Guide zertifizierten Trainingscenter, wo Ihnen eine ganzheitliche Beratung zugutekommt.
Nehmen Sie jetzt den Kampf gegen das Sitzen auf. Jeder genutzte Tag verlängert Ihr Leben um einen Tag!